Great Basin Nationalpark

Eine herrliche Gebirgslandschaft, uralte, pittoreske Bäume und eine sehenswerte Höhle. Das alles bietet und noch viel mehr bietet der Great Basin Nationalpark. Warum er nur so wenige Besucher hat, liegt an seiner abgeschiedenen Lage, irgendwo in „the Middle of nowhere“. Genauer gesagt liegt der Park im Osten Nevadas an der Grenze zu Utah, knapp 480 km von Las Vegas entfernt. Die nächste Ortschaft ist Baker mit gerade mal 68 Einwohnern, einem Campingplatz, einem Postamt, zwei Restaurants und einigen Motels. Ely mit 4.000 Einwohnern wäre dann die nächstgelegene Stadt mit den üblichen Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten und ist aber schon 110 km entfernt.

 

Gegründet wurde der 315 km2 große Park 1986. Seinen Namen erhielt er nach dem großen, trockenen Great Basin Tal zwischen der Sierra Nevada und dem Wasatch Gebirge. Mit nur ca. 150.000 Besuchern jährlich ist der sehenswerte Park sicherlich nicht überlaufen. Wer Ruhe und Einsamkeit sucht, ist hier absolut richtig.

 

Schon die Fahrt auf dem 20 km langen Wheeler Peak Scenic Drive zeigt die enorme Vielseitigkeit des Great Basin National Park. Vom Startpunkt in der Ortschaft Baker führt die asphaltierte und gut ausgebaute Straße bis auf gut 3.000 Meter. Dabei überwindet sie einen Höhenunterschied von über 1.200 Meter und durchquert verschiedene ökologische Zonen. Dabei gewähren verschiedene asphaltierte Haltepunkte faszinierende Ausblicke auf die Berge oder auch in die schier endlose Ebene. Schon beim Lehman Caves Visitor Center hat der Wheeler Peak Scenic Drive eine Höhe von 2.100 Metern erreicht. In dieser Ökoregion dominiert der Sagebrush (Wüstenbeifuß). Diese Pflanze ist der Grund, warum nach den seltenen Sommerregen ein starker Salbeiduft die Luft erfüllt. Es ist nicht ungewöhnlich, Maultierhirsche, Murmeltiere, Kojoten und Hasen im Bereich der Straße zu beobachten. Ab einer Höhe von etwa 2.400 Metern machen sich rechts und links der Straße drastische Veränderungen bemerkbar. Die niedrigen Sträucher werden durch immer höhere Büsche ersetzt. Die Straße durchquert hier eine Zone mit unberührten Pinyon-Kiefer- und Juniper-Wälder. Diese Mischung kommt in Nordamerika oft vor. Juniper (lat.: Juniperus) ist übrigens im deutschsprachigen Raum als Wacholder bekannt. Noch weiter aufwärts, ab einer Höhe von etwa 2.600 Metern über dem Meeresspiegel trifft man auf Curleaf Mountain Mahogany. Die bis zu zehn Meter hoch wachsenden Sträucher verfügen über ein ungewöhnlich hartes Holz in einem mahagoniähnlichen Farbton. Große Bestände des Berg-Mahagoni wurden schon gefällt. Die stabilen Stämme sind im Bergbau der Region zum Einsatz zu kommen. Dann führt der Wheeler Peak Senic Drive durch subalpine Wälder bestehend aus Nadelbäumen wie Weißtannen, Douglasien und Ponderosa-Kiefern und endet am Wheeler Peak Campground auf 3.013 m Höhe umgeben von Espen-Hainen. Der Parkplatz ist gleichzeitig Trailhead für verschiedene Wanderungen, zum Beispiel dem Sky Islands Forest Trail (800 m), dem 4,4 km langen Alpine Lakes Loop Trail, dem 4,6 km langen Bristlecone Trail und dem Bristlecone and Glacier Trail (7,4 km).

 

Die hier wachsenden Bristlecone-Kiefern (Pinus longaeva) zeichnen sich durch ihr hohes Alter und ihre Fähigkeit aus, ungünstige Wachstumsbedingungen zu überstehen. Bristlecone-Kiefern wachsen im Great Basin National Park in isolierten Wäldern direkt unter der Baumgrenze. Die Bedingungen sind hart, mit kalten Temperaturen, einer kurzen Vegetationsperiode und starken Winden. Borstenkiefern wachsen in dieser hoch gelegenen Region sehr langsam und fügen in manchen Jahren nicht einmal einen Wachstumsring hinzu. Dieses langsame Wachstum macht ihr Holz sehr dicht und widerstandsfähig gegen Insekten, Pilze, Fäulnis und Erosion.

 

Weitere Attraktion finden sich in den Lehman Caves. Der in der Gegend ansässige Rancher Absalom Lehman, der zuvor in Kalifornien und Australien nach Gold gesucht hatte, entdeckte die Tropfsteinhöhlen um 1885. Seit 1922 waren die Höhlen als Nationaldenkmal geschützt und 1986 wurden sie in den neugegründeten Nationalpark integriert. Aber auch in diesen dunklen Höhlen gibt es Leben. Neben unzähligen Bakterien fühlen sich Grillen, Spinnen, Pseudoskorpione und Springschwänze in der Dunkelheit wohl. Andere Tiere nutzen die große Höhle lediglich zur Nahrungssuche. Dazu gehören Streifenhörnchen, Mäuse und verschiedene Arten von Fledermäusen.

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NPS Map Great Basin Nationalpark
GRBA_Park_Map_2012.pdf
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