„A hell of a place to lose a cow,“ soll der mormonische Farmer Ebenezer Bryce gesagt haben, als er zum ersten Mal das Gewirr der bizarren Felsformationen in der Nähe seiner Ansiedlung
entdeckte. Nach ihm wurde das Gebiet des heutigen Nationalparks benannt. Dabei handelt es sich gar nicht um einen Canyon im eigentlichen Sinne. Die eindrucksvollen, rot leuchtenden Felsnadeln
stehen in einem großen, offenen Halbrund, das man eher als Amphitheater bezeichnen könnte.
Das Interesse an dem 145 qkm großen Park wächst von Jahr zu Jahr. Auch 2010 gab es wieder eine Steigerung der Besucherzahlen um 7,24% auf nunmehr 1.782.333 Touristen. Um die Natur zu schützen,
hat die Parkverwaltung einen kostenlosen Shuttelservice eingerichtet, dessen Busse alle 12 Minuten die wichtigsten Punkte und Trailheads an der Rim anfahren. Von hier aus kann der Bryce Canyon
auf verschiedenen Wanderwegen unterschiedlicher Längen und Schwierigkeitsgrade erkundet werden:
Queens Garden, 2,9 km, 98 m Höhenunterschied. Trailhead: Sunrise Point. Der auch für ungeübte noch machbare Trail führt an einem Felsen vorbei, der mit ein wenig Phantasie Queen
Victoria ähneln soll.
Navajo Loop, 2,2 km, 159 m Höhenunterschied. Trailhead: Sunset Point. Sehenswerter Trail durch die enge „Wall Street“ und an „Thors Hammer“ (rechte Seite oben) vorbei.
Peekaboo Loop, 8,8 km, 244 m Höhenunterschied. Trailhead: Bryce Point. Hier geht man noch tiefer in das Gewirr der roten Felsformationen und Hoodoos hinein. Der Trail wird auch
von den geführten Reittouren genutzt.
Für Wanderungen bergauf und bergab ist gutes Schuhwerk zwingend erforderlich. Auch an seine Kondition sollte man denken. Immerhin liegt der Nationalpark auf einer Höhe von bis zu 2.700 m über NN
- da kann die Luft schon mal dünn werden. Unbedingt ausreichende Wasservorräte mitnehmen und viel trinken.
Der Bryce Canyon NP ist touristisch sehr gut erschlossen. Die zwei großen Campgrounds im Park sollte man vorab reservieren. Am Parkeingang präsentiert Ruby’s Inn unübersehbar das komplette Touristikprogramm. Übernachtungsmöglichkeiten in unterschiedlichen
Preisklassen, verschiedene Restaurants, ein Campingplatz mit der Möglichkeit Blockhütten und Tipis zu mieten, Horseback Riding, Touren mit Quads und viermal wöchentlich sogar ein Rodeo
werden angeboten.